Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? (Lk 9,9)
25 Woche im Jahreskreis Donnerstag
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 9, 7-9
In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden.
Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden.
Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.
Tagesimpuls
Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? (Lk 9,9)
Jesu Taten werden überall bekannt. Die Botschaft dringt sogar zum König. So muss es auch heute sein. Mir fällt die Geschichte von Lourdes ein, wo jemand das Lourdes-Wasser zum König gebracht hatte, weil sein Sohn sterbenskrank und ohne Hoffnung auf Überleben war. Aber nachdem er das Lourdes-Wasser bekommen hatte, wurde er geheilt. Auch in diesem Fall drang die Botschaft von den Machttaten Gottes bis zum König.
Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt?
Aber heute wird in der Theologie verkündet, dass die Machttaten nicht wesentlich für unseren christlichen Glauben wären. Ich habe vor kurzem bei Thomas von Aquin gelesen, dass er das Gegenteil sagt: Die Wunder Jesu sind notwendig für den christlichen Glauben, für die christliche Botschaft. Ohne die Wunder wird der Glaube belanglos, irrelevant. Dann interessiert sich niemand mehr dafür. Die Wunder sind nicht alles, aber ohne die Wunder wird alles verzerrt, fehlt ein wesentlicher Teil.
Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt?
Durch die Wunder wurde das Interesse des Königs geweckt. Aber natürlich geht es nicht nur um den König, es geht um alle Menschen. Durch die Wunder wird ihr Interesse erweckt. Die Wunder zeigen, dass Gott lebt und wirkt. Ohne die Wunder könnte man sich den christlichen Glauben als ein Gedankensystem vorstellen. Dann würde es in Konkurrenz stehen mit anderen Weltanschauungen und Religionen, die man ebenfalls als Gedankensysteme bezeichnen kann. Dann wäre der christliche Glaube nicht mehr als ein weiteres Gedankensystem. Durch die Machttaten Gottes dagegen erleben wir Gott als einen lebendigen Gott, der heute wirkt und Dinge bewirken kann, die man innenweltlich nicht erklären kann. Erst wenn man daran glauben kann, dann lohnt sich das beten. Was würde das Beten nützen zu einem Gott, der doch nicht helfen kann?
Gebet:
Jesus, ich sehne mich nach deinen Machttaten und Wundern in der heutigen Zeit, damit die Menschen von dir hören, neugierig werden und deine Botschaft vordringt bis in die obersten Etagen der Gesellschaft. Bitte zeige uns, was wir dazu beitragen können. Lass alles, was wir erleben, fruchtbar werden für dein Reich.
Pastor Roland Bohnen
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@tagesimpuls Zwischen dem Wunsch, ... zu sehen und dem existentiellen sich wundern liegen Welten - darauf ist natürlich auch zu achten.
Wer sich wundern kann, erlebt Ehrfurcht und damit eine sehr wichtige menschliche Grunderfahrung, wenn die Gedanken hier stimmen:
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/ehrfurcht-demut-staunen-warum-wir-uns-tief-beruehren-lassen-102.html
Glaube meint im Grunde persönliche Beziehung - dieser Schritt geht über das Wundern hinaus, wird dann zum Staunen anleiten.
Psalmbeter wissen, Ehrfurcht (also die Furcht des Herrn) ist der Anfang der Weisheit.